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Zwillingspower in der Intensivtherapie

Aktualisiert: 17. Juni


Ein Mädchen auf einem Trampolin, das in die Kamera lächelt.
Lena

Seit Ende Mai 2025 dürfen wir Lena bei HOME4MOTION Graz begrüßen. Die Fünfjährige ist zum ersten Mal bei uns in Therapie und absolvierte direkt eine fünftägige Intensivwoche – mit jeweils vier Stunden Physiotherapie täglich. Lena und ihre Zwillingsschwester Katharina kamen sieben Wochen zu früh zur Welt. Durch Komplikationen nach der Geburt lebt Lena seitdem mit einer spastischen Diplegie - spürbar vor allem auf ihrer linken Körperseite, insbesondere am Bein. Diese zeigt sich vor allem durch einen teilfixierten Spitzfuß links und einem dynamischen Spitzfuß rechts.

Kurz vor ihrer Therapie bei uns erhielt sie eine Behandlung mit Botox in die Wadenmuskulatur sowie eine Gipsversorgung, um ihre Sprunggelenke zu mobilisieren. Seither kann sie den ganzen Fuß aufsetzen – ein bedeutender Fortschritt in Richtung mehr Stabilität und Eigenständigkeit beim Gehen. Auch wenn Lena beim Gehen das linke Bein noch kürzer belastet und eine leichte Hüftinnenrotation zeigt, war sie zu Therapiebeginn bereits frei gehend sicher unterwegs.



Lenas Ziele im Fokus

Zwei Zwillingsschwestern, die während der Physiotherapie in die Kamera lächeln.
Lena und Katharina

Lena hatte ein ganz klares Ziel: Sie möchte im Kindergarten mit den anderen Kindern mitlaufen und bei Spielen mitmachen können. Genau daran haben wir in ihrer Intensivtherapiewoche gearbeitet – gemeinsam mit viel Freude, Energie und Unterstützung durch ihre Zwillingsschwester Katharina, die ihr oft als Vorbild diente.


Der Fokus in der Therapie lag auf: 

  • Verbesserung des Gangbildes und der Standbeinphase links

  • Schulung von Gleichgewicht, Koordination und Reaktionsfähigkeit

  • Kräftigung der abgeschwächten Muskulatur 

  • Förderung des initialen Fersenkontakts 

  • Mobilisation der Hüft- und Sprunggelenke




Spielerische, gezielte und abwechslungsreiche Therapie

Unsere Therapeut:innen kombinierten verschiedene Trainingsmethoden, um Lena vielseitig und individuell zu fördern:


Laufbandtraining mit Steigung & Hindernissen: Lena startete mit 10 Minuten Gehzeit – am Ende der Woche meisterte sie 20 Minuten ohne Pause. Dabei steigerten wir nicht nur die Geschwindigkeit von 0,6 auf 2,8 km/h, sondern auch die Steigung auf bis zu 7 %. Hindernisse auf dem Band forderten ihre Koordination und Außenrotation der Beine.


Kraft- und Ausdauertraining auf dem Omego: Zu Beginn fuhr Lena ohne Widerstand Rad, am Ende trat sie gegen 20 % Widerstand – ein klarer Kraftzuwachs. Zusätzlich trainierte sie mit Stepper- und Beinpressefunktionen die Standbeinphasen.


Koordination & Gleichgewicht mit Tymo und Sensoren: Im Stand auf instabilen Untergründen oder beim Stufentraining wurde spielerisch das Gleichgewicht geschult und das gezielte Ansteuern der Vorfußheber trainiert.


Spiel und Spaß im Parcours: Mit ihrer Schwester baute Lena täglich neue Hindernisparcours – sie balancierte, hüpfte, kletterte, transportierte Sandsäckchen auf Schlägern und trainierte dabei ihre Reaktion, Koordination und Stabilität.


Therapie mit Alltagsfreude: Übungen mit Luftballons, Plattformschaukeln oder weichen Matten schufen ein therapeutisches Umfeld, das motivierte und herausforderte – ohne zu überfordern.


Messbare Erfolge – Lenas Fortschritte im Überblick

Lena zeigte im Laufe der Woche beachtliche Fortschritte – sowohl in ihrer Ausdauer als auch in der motorischen Kontrolle:


Beginn, 26.05.25

Ende, 02.06.25

Kraftmessung: Omego

20,9 Kilogramm

29,6 Kilogramm

Tandemstand

links vorne: 5 Sekunden rechts vorne: 2 Sekunden

links vorne: 8 Sekunden rechts vorne: 5 Sekunden

Timed Up and Go: 3m

11 Sekunden

7 Sekunden


Auch im freien Spiel war Lena zunehmend sicherer. Sie lief häufiger spontan los, hielt sich dabei besser im Gleichgewicht und fiel seltener hin – ein deutliches Zeichen für ihre verbesserte Stabilität.


Ein Kind mit großem Potenzial

Lena ist ein lebendiges, fröhliches und ehrgeiziges Kind, das mit Begeisterung an neuen Bewegungen arbeitet. Ihre große Bewegungsfreude, ihr Ehrgeiz und die Unterstützung ihrer Familie – insbesondere durch ihre Schwester Katharina – machen sie zu einer echten Kämpferin mit viel Potenzial.

Wir sind beeindruckt von Lenas Fortschritten und darüber, wie gut und schnell sie sich in unserer therapeutischen Umgebung zurechtgefunden hat. Und wir freuen uns natürlich schon auf ein Wiedersehen mit den beiden Schwestern!


Großzügige Spende für Intensivtherapie

Das Logo des Vereins freiraum-europa.

Die Intensivtherapie von Lena im Mai/Juni 2025 wurde dank einer großzügigen Spende des Vereins freiraum-europa ermöglicht. freiraum-europa unterstützt vorwiegend Kinder und Jugendliche, die vom Schicksal schwer getroffen wurden. Die positiven Entwicklungenseit der Gründung sind den vielen haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen von freiraum-europa zu verdanken. freiraum-europa unterstützt im In- und Ausland behinderte Menschen in Notlagen mit Sach- und Geldspenden sowie Beratungs- und Bildungsleistungen. "Es ist uns wichtig, insbesondere dort zu helfen, wo Hilfe am nötigsten ist“.

 

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