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4 Mythen über Physiotherapie bei Querschnittlähmung

Eine Querschnittlähmung kann jeden treffen – unabhängig von Alter oder Gesundheitszustand. Über die Verletzung und deren Folgen ranken sich jedoch einige Mythen. Doch wie viel Wahrheit verbirgt sich hinter den gängigen Mythen?


„Kann ich meine Arme und Beine noch bewegen oder bin ich gelähmt?“ Diese Frage quält wohl die meisten Patient:innen nach einer Wirbelsäulenverletzung. Derzeit sind in Österreich sind ca. 50.000 Menschen an einen Rollstuhl angewiesen, etwa 4.000 davon aufgrund einer Querschnittlähmung. Eine Querschnittlähmung bezeichnet genauer die Kombination von Symptomen, die auftreten, wenn das Rückenmark bzw. die Nervenleitung im Rückenmark beschädigt ist, wodurch Lähmungen in verschiedenen Körperregionen entstehen. Die Ursachen dafür sind Verletzungen in Folge von Unfällen oder andere Erkrankungen.


Viele Mythen und Unwahrheiten ranken sich um das Thema Querschnittslähmung. Hier sind die geläufigsten Mythen zusammengefasst.


1) Querschnittlähmung ist heilbar

JEIN: Eine Heilung der Querschnittlähmung ist derzeit (noch) nicht möglich, da durchtrenntes Nervengewebe nicht wieder zusammenwachsen kann. Ist das Rückenmark „nur“ gequetscht, geprellt oder handelt es sich um einen inkompletten Querschnitt, können sich die neurologischen Ausfälle unter Umständen wieder zurückbilden. Durch gezielte Physiotherapie kann die Situation betroffener Menschen verbessert und eine Rückkehr zum Alltag ermöglicht werden. Die Patient:innen sollen trotz der Folgen der Querschnittslähmung in ein selbstständiges Leben zurück finden bzw. ihre Funktionen erhalten.



2) Querschnittlähmung bedeutet „nur“ nicht gehen zu können

FALSCH: Das bekannteste Merkmal einer Querschnittlähmung ist der Rollstuhl. Auch wenn die Gehfähigkeit erhalten bleibt, ist das Gangbild meist beeinflusst. Die anderen möglichen Konsequenzen sind oft weniger nicht sichtbar. Dazu gehören z.B. Funktionsstörungen der Blase und Darm. Ist die Rückenmarksverletzung im oberen Bereich der Wirbelsäule können auch eingeschränkte Atemfunktion und Schluckfunktionsstörungen auftreten. Zudem können noch andere Organ- und Körperfunktionen betroffen sein.



3) Die Diagnose ist endgültig; Verbesserungen treten nicht auf

FALSCH: Eine Heilung der Querschnittlähmung ist derzeit (noch) nicht möglich – Betroffene werden stets mit den Folgen der Querschnittslähmung leben müssen. Im Verlauf der Rehabilitation kann sich jedoch die Diagnose von kompletten auf inkompletten Querschnitt ändern, oder die Lähmungshöhe auf ein niedrigeres Niveau verringern. Physiotherapie spielt dabei eine zentrale Rolle, denn durch die Therapie können Körperfunktionen verbessert werden.



4) Bei einer Querschnittlähmung sind nur die Beine betroffen

FALSCH: Abhängig davon, an welcher Stelle das Rückenmark verletzt ist, sind einer oder mehrere Körperteile betroffen. Es können Beine oder auch Rumpf und Arme gelähmt sein. Die Ausfallsgebiete der Lähmungen werden mit Monoplegie (vollständige Lähmung eines Körperteils), Hemiplegie (vollständige Lähmung einer Körperhälfte), Paraplegie (Lähmungen in den unteren Extremitäten) oder Tetraplegie (komplette Lähmung aller vier Extremitäten) beschrieben.

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