Kinder Charity Therapiewoche: bewegte Ferien für Kinder & Jugendliche
Therapiezentrum HOME4MOTION bot in Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen kostenlose ein- bis zweiwöchige physiotherapeutische Intensivtherapien für Kinder und Jugendliche an.
In den Weihnachtsferien von 27. Dezember 2022 bis 6. Jänner 2023 war die Therapieeinrichtung HOME4MOTION in Graz von Kinderlachen geprägt. Acht Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sieben und 19 Jahren mit unterschiedlichen Krankheitsbildern wie Infantile Cerebralparese (ICP), Querschnittlähmung, Bewegungseinschränkungen, Spastik und Lähmungen verschiedener Körperteile nahmen an einer für sie kostenlosen physiotherapeutischen Intensivtherapie teil. Diese wurden durch großzügige Spenden von den Vereinen „freiraum-europa“, „Licht für Kinder“ und „Iron Road for Children“ finanziert. Und die Therapien waren sehr erfolgreich: am Ende der Intensivtherapie konnten alle Kinder & Jugendlichen größere und kleinere Erfolge bzw. motorische Verbesserungen erzielen.
Robotikunterstütze Therapie
In unserem computer- und robotikgestützen Therapiezentrum HOME4MOTION und den auf neurologische Erkrankungen spezialisierten Therapeut:innen sind Elias (7), Alina (8), Johannes (9), Bastian (10), Lejla (10), Esther (14), Yvonne (18) und Lea (19) bestens aufgehoben. Durch den Einsatz modernster Therapiegeräte in Kombination mit computergestützten Therapiespielen bringen die Physiotherapeut:innen die Kinder & Jugendlichen mit Freude und Spaß zurück in die Bewegung. Die interaktiven Trainingsspiele regen auf unterhaltsame und ansprechende Weise zur Wiederholung von Bewegungsabläufen an.
„Die Geräte schaffen es Kinder perfekt abzuholen und sie zum Trainieren zu animieren, ohne dass die Übung uninteressant wird“, erzählt Martin Weißensteiner, Gründer und Physiotherapeut bei HOME4MOTION.
Mit Freude und Motivation zum Erfolg
Zu unserer Intensivtherapie sind die Kinder und Jugendlichen mit verschiedenen motorischen Einschränkungen, Wünschen und Zielen gekommen. Was sie jedoch alle eint ist Motivation, Freude und das unbeirrte Üben, bis sie eine neue Bewegung schaffen oder erlernen.
Elias
Elias ist beinahe 8 Jahre alt und hat aufgrund einer Frühgeburt eine beinbetonte spastische Parese. Er kann frei gehen und ist bei allen Lagewechseln vom Boden zum Stand selbstständig. Beim Gehen weist Elias aufgrund der spastischen Parese in den Beinen einen Spitzfußgang sowie eine verstärkte Beugung in Knie und Hüfte auf. Bereits im Herbst 2022 absolvierte Elias eine Intensivtherapie in unserer Therapieeinrichtung. Seither hat er angefangen zu laufen.
Einschränkungen
- Elias tritt nicht mit der Ferse auf - er geht in einem sogenannten Spitzfußgang. Die Ursache dafür liegt in der beinbetonten spastischen Parese, die mit einer erhöhten Spannung und Schwäche bestimmter Muskelgruppen einhergeht.
- In der Schwungbeinphase ist die Knie- und Hüftbeugung reduziert. Dies erschwert Elias über Hindernisse zu steigen.
- Zusätzlich hat er Schwierigkeiten im Einbeinstand zu stehen. Dies wirkt sich beispielsweise auf Fähigkeiten wie Gehen, Laufen und über Hindernisse steigen aus.
- Aufgrund der spastischen Parese in den Beinen tut sich Elias schwer seine Muskeln schnell zu aktivieren. Dies zeigt sich beispielsweise in einer reduzierten Geschwindigkeit beim Laufen.
Therapieziele
- Verbesserung des Gangbildes
- Am Erfolg der letzten Intensivtherapie, dem Laufen, weiterzuarbeiten.
Therapie
- Bei diversen Übungen im Stehen, auf instabilen Unterlagen wie einem Wackelbrett, konnten das statische Gleichgewicht sowie Aktivitäten des Stand- und Spielbeines, vor allem das Auftreten mit der Ferse, geübt werden.
- Zur isolierten Kräftigung der Beine trainierte Elias auf dem Gangphasentrainer Omego mit der Fahrrad-, Stepper- und Beinpresse-Funktion.
- Die Verbesserung des Gangbildes konnte durch das Training am Gangtrainer Perpedes begünstigt werden.
- Elias liebte es seine Fähigkeiten in Koordination und Schnelligkeit beim Fußballspielen sowie auf der Kletter- und Sprossenwand zu trainieren.
- Das dynamische Gleichgewicht übte Elias immer wieder mit individuell aufgebauten Parcours. Hierbei musste beispielsweise er über Hindernisse steigen, hüpfen, seitlich gehen und einen Ball gezielt werfen, während er mit einem Fuß auf einer Erhöhung oder auf einem Wackelbrett stand.
Erfolge
- Elias konnte am Ende der Intensivtherapie den Fußball schon deutlich fester und zielgerichteter schießen.
- Deutliche Verbesserung beim Werfen und dem gleichzeitigen Stehen auf unsicherem Untergrund. Während er zu Beginn der Woche immer wieder Unterstützung beim Halten des Gleichgewichtes brauchte, schaffte er es am Ende der Woche selbstständig.
- Im Einbeinstand konnte Elias am Ende der Woche schon deutlich stabiler und mit weniger Ausweichbewegungen im Oberkörper für wenige Sekunden stehen. Auch das Knie des Spielbeines hat er am Ende der Woche kontrollierter und weiter nach oben bewegen können.
- Auch die Beinkraft und Geschwindigkeit beim Gehen/Laufen konnten verbessert und durch Anfangs- und Endassessments veranschaulicht werden: + Omego Krafttestung: Beginn 26,1 kg Ende: 28,1 kg + Stand Up and go Test: Mit Spiralorthesen Beginn: 10,9 sec Ende 9,02 sec + Stand Up and go Test: Ohne Spiralorthesen Beginn: 11,21 sec Ende 10,76 sec

Die Intensivtherapie für Elias wurde dank einer großzügigen Spende des Vereins „Ironroad for Children“ ermöglicht.
Johannes
Der 9-jährige Johannes hat einen Gendefekt und aufgrund einer neuroorthopädischen Haltungsproblematik eine starke Skoliose entwickelt, die im Februar 2022 operativ aufgerichtet wurde. Seit dieser Operation ist er im Rumpf beim freien Sitzen, Stehen und Gehen stabiler, was seine motorische Entwicklung unterstützt hat.
Einschränkungen
Johannes kann an der Hand, oder mit einem Rollator gehen. Auch beim Stehen nutzt er mindestens eine Hand zum Stützen. Am Boden bewegt er sich im Sitzen durch Rutschen selbstständig fort.
Die Gleichgewichtsreaktionen sind im Sitzen, Stehen und Gehen eingeschränkt.
Vom Boden aufstehen kann er mit Unterstützung durch eine Hilfsperson, indem er sich an einem Sessel stützt und über den Einbeinkniestand aufsteht. Hierfür nutzt er spontan nur das rechte Bein. Außerdem kann er aus dem Sitz aufstehen, indem er sich irgendwo hochzieht.
Beim Gehen ist die Spurbreite vergrößert, die Schrittlänge herabgesetzt und die Kniegelenke streckt er in der Standbeinphase nicht vollständig.
Im Stand und Gang ohne Schuhe zeigt sich ein Knicksenkfuß beidseitig. Dies steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer gesamt niedrigen Muskelspannung.
Johannes kognitive Fähigkeiten sind vermindert. Er kommuniziert über Gebärden, welche er schon gut bewusst einsetzen kann. Er hat außerdem auch andere Strategien, um sich mitzuteilen, z.B. deutet er mit den Fingern, was er möchte oder lautiert lautstark. Johannes braucht viele Pausen, um die Reize der Therapie zu verarbeiten.
Therapieziele
- Steigerung der Ausdauer beim Gehen und Stehen
- Atemtherapie zur Verbesserung des noch bestehenden Hustens
- Steigerung der Rumpfstabilität und des Gleichgewichts im Stand und Gang
Therapie
Die Steigerung der Ausdauer beim Gehen und Stehen wurde mit dem Gangtainer PerPedes, dem Gangphasentrainer Omego und am Stehtrainer Balo trainiert.
Gleichgewicht und Rumpfstabilität wurden ebenso am Stehtrainer Balo, der Balance-Plattform Tymo oder auch mit einem Pezziball trainiert.
Erfolge
Zum Abschluss war es schon möglich, dass Johannes 30 Minuten im Stehtrainer Balo steht und im Gangtrainer PerPedes geht. Außerdem konnte er sich gut 20 Minuten auf ein Therapieangebot konzentrieren.
Beim Stehen im Balo konnte der Tisch in eine mobile Position zu stellen und Johannes war in der Lage beidhändig mit einem Ball zu hantieren und trotzdem den Oberkörper und Kopf auszubalancieren. Am Omego und am Tymo hat er schon begonnen, die Spiele aktiv durch seine Bewegungen zu steuern. Das heißt er nahm bewusst war, was am PC passiert und wie er das Spiel mit seinen Bewegungen beeinflussen konnte.
Er liebte das Ballspielen - besonders mit Bastian, der aufgrund der Intensivtherapie ebenso in unserer Therapieeinrichtung trainierte.. Dabei war es möglich, dass er auf einem Pezziball frei sitzen konnte.
Beim Gehen reichte am letzten Tag nur noch ein leichtes Halten zumeist nur an einem Finger bei der Physiotherapeutin Martina. Auf sämtliche Stufen in unserer Einrichtung konnte er mit abstützen der Hände allein steigen.

Die Intensivtherapie für Johannes wurde dank einer großzügigen Spende des Vereins „freiraum-europa“ ermöglicht.
Lejla
Die 10-jährige Lejla erlitt im August 2022 einen, durch Entzündungsreaktionen verursachten, akuten Querschnitt mit schlaffer Lähmung der unteren Extremitäten. Die genaue Ursache für diesen Zustand gilt derzeit noch als ungeklärt.
Einschränkungen
Lejla ist mit dem Rollstuhl selbstständig mobil. Bei Lagewechseln aus dem Rollstuhl heraus und hinein braucht sie Unterstützung durch eine Hilfsperson.
Beim Stützen des Oberkörpers mit den Händen, kann sie keinen Druck mit den Füßen in den Boden übernehmen, was ihre Stabilität vermindert.
Sie ist im freien Sitz stabil, aber sehr unsicher. Im Sitzen lehnt sie mehr auf die rechte Seite, wodurch sie in der Wirbelsäule eine Schiefhaltung entwickelt hat.
Sie ist sich bei sämtlichen Transfers und neuen Therapiesetting noch sehr unsicher und braucht viel manuelle und verbale Unterstützung und Bestärkung.
Therapieziele
- Steigerung der Rumpfstabilität
- Aufrichtung der Wirbelsäule im Sitzen
- Schulung der Transfers durch das Erlangen von mehr Sicherheit
- Aufbau muskulärer Aktivität der Unteren Extremitäten
Therapie
- Übungen im Freien Sitzen auf der Therapieliege und auf dem Pezziball zur Steigerung der Rumpfstabilität
- Übungen im Sitzen auf dem Tymo zur Schulung der Körpersymmetrie
- Übungen im Sitzen mit den Füßen auf dem Tymo zum Anbahnen der Belastung der Beine
- Übungen im Balo zur Steigerung der Aufrichtung des Rumpfes und halten der Balance des Oberkörpers im Stehen
- Gangtraining auf PerPedes und Lyra zum Aktivieren der Beinmuskulatur und auch Training der Rumpfstabilität
- Omego zur Aktivierung der Oberschenkelmuskulatur und Schulung der Wahrnehmung der Beine.
Erfolge
Lejla war zum Schluss in der Lage mit Hilfe einer Person selbstständig vom Rollstuhl auf einen Sessel und zurück zu rutschen. Dabei war die Hilfsperson nur dabei und hat beim Stützen über das Rad des Rollstuhls geholfen. Außerdem waren diese Transfers schon dynamischer und schneller möglich.
Insgesamt ist Lejla selbstsicherer geworden und war in der Lage auf einem Pezziball zu sitzen und das Gleichgewicht zu halten, während sie Stützübungen der Hände durchführte. Auch das Spielen mit einem Ball im freien Sitz auf der Therapieliege schaffte sie schon gut. Sie konnte mit Schwung werfen, sich stabilisieren und den Ball gleich wieder fangen.
Auch im Stehen im Stehständer Balo erlangte sie immer mehr Sicherheit und Kraft. Die Oberkörperaufrichtung gelang ihr immer besser und sie war am letzten Tag in der Lage weit aus der Mitte herauszugreifen, um einen Ball mit den Händen zu fangen, aber auch direkt zurück zu pritschen.
Durch Anspannen der Abduktoren brachte sie am Omego Kraft der Beine nach vorne. Durch viele Elektrostimulationsreize war teilweise auch eine Aktivität des Quadriceps tastbar. Diese Aktivität reichte noch nicht für eine Funktion der Kniestreckung aus.
Im Stehen an der Sprossenwand konnte sie am letzten Tag 10 Sekunden stehen und das Becken immer wieder aktiv nach vorne bringen. Dabei brauchte sie Unterstützung bei der Kniestreckung durch eine Therapeutin.
Esther
Die 14-jährige Esther leidet am CRPS (Complex regional pain syndrome), ein kaum erforschtes Syndrom, bei dem eine Person anhaltende starke und schwächende Schmerzen erleidet. Bei Esther ist vor allem der linke Unterschenkel und Fuß betroffen. Zudem konnte sie von einem Tag auf den anderen ihre Beine nicht mehr spüren. Die genaue Ursache ist derzeit nicht geklärt.
Einschränkungen
Esther kommt eigenständig im Rollstuhl sitzend zur Therapie. Ihren Rumpf kann sie selbstständig halten, das aktive Bewegen und Ansteuern der Beine ist kaum möglich. Seit der letzten Intensivtherapie im Herbst 2022, ist eine Aktivierung der Beine in Form von leichten Muskelzuckungen möglich (re>li, v.a. M. Quadrizeps). Esther kann Transfers vom Rollstuhl auf einen Sessel oder auf den Boden alleine durchführen.
Zudem ist die Aktivierung der Beine in Form von leichten Muskelzuckungen möglich, dennoch ist keine aktive Gewichtsübernahme der Beine im Stehen schaffbar. Außerdem hat Esther eine verminderte Becken- und Rumpfstabilität im Kniestand und in stehender Position (an der Sprossenwand, im Stehtisch).
Therapieziele
- Kräftigung und aktive Gewichtsübernahme der Beine
- Übungen zur Verbesserung der Becken- und Rumpfstabilität
Therapie
- Aufstehen an der Sprossenwand: Hierbei hat sich Esther selbständig an den Sprossen in die stehende Position hochgezogen und sollte so gut sie kann die Beine mitstrecken. Im Laufe der Woche konnte immer Aktivität der Beine beobachtet werden und sie konnte die Position immer länger halten.
- Bewegungstransfer vom Langsitz in den Kniestand (an der Liege oder Sprossenwand)
- Bridging und 4-Füßler mit Unterstützung am Becken.
- Kräftigung der Beine am Gangphasentrainer Omego mit der Fahrrad-, Stepper- und Beinpresse-Funktion
- Gehtraining in der Lyra
- Steh- und Rumpftraining im Balo: Esther musste Bewegungen mit den Armen ausführen und dabei den Rumpf stabil halten. So zum Beispiel sollte sie die Arme mit einer Langhantel (11kg) gestreckt nach oben führen oder durch Gewichtsverlagerung auf die Beine (am Tymo stehend) ein Spiel steuern.
- Aktivierung der Beine in Rückenlage: Esther sollte die Beine in aufgestellter Position halten, ausstrecken und wieder heranziehen, die Knie gegen Widerstand nach innen und außen bewegen.
Erfolge
Esther konnte am Ende der Intensivtherapie die Beine deutlich mehr aktivieren und Gewicht übernehmen! So hat sie es zum Beispiel selbstständig geschafft beim Bridging das Becken einige Zentimeter vom Boden zu heben und die Position zu halten. Auch die 4-Füßler-Position konnte Esther einige Sekunden ohne Unterstützung halten.
Ebenso zeigen die in der Tabelle angeführten Werte die Fortschritte, die Esther in der Therapiewoche erreichen konnte:
- Aufstehen an der Sprossenwand: Beginn: 1 Sekunde Ende: 33 Sekunden
Esther hat es hier geschafft die Knie durch aktive Streckung von der Sprossenwand weg zu bewegen und beim Aufstehen Gewicht mit den Beinen zu übernehmen.
- Kniestand (mit Stütz an Bank): Beginn: 5 Sekunden Ende: 35 Sekunden
Ein Arm nach oben strecken, anderer Arm stützt Esther konnte die Position wenige Sekunden halten
Transfer vom Sitz am Boden in den Kniestand war selbstständig möglich
- Beinkraft: Beginn: 18 kg Ende: 35,9 kg
Yvonne
Die 18-jährige Yvonne hat seit einem unverschuldeten Autounfall vor zwei Jahren eine inkomplette Querschnittslähmung ab dem 1. Lendenwirbel. Ihr großes Ziel ist es wieder Gehen und Stehen zu können.
Einschränkungen
Aufgrund des inkompletten Querschnitt kann Yvonne ihre Beine nur bedingt muskulär bewegen und kann (noch) nicht aufstehen und ist aus diesem Grund auf einen Rollstuhl angewiesen.
Therapieziele
- Beinaktivität steigern
- Rumpfmuskulatur verbessern
Therapie
- Gangtrainer Lyra/PerPedes: Gehtraining mit motorischem Lernen, Bein- und Hüftmuskelaufbau. Sie hatte auch teilweise Muskelkater, was bedeutet, dass sie ihre Muskeln mittlerweile gut ansteuern kann.
- Omego: Beinachsentraining, Verbesserung der Beinstrecker und Beinbeuger
- Balo: Statische (nur am Stand stehen) und dynamisches Stehtraining (stehend in alle Richtungen den Oberkörper bewegen), Fokus auf Rumpf-, Hüft- und Beinmuskulatur
- Pablo: Statische und dynamische Stabilisierung der Rumpf- und vor allem Lendenwirbelsäule. Dies wurde sitzend am Gymnastikball trainiert in einem sicheren Setting, so dass sie nicht umfallen kann. Hierbei wurden lokale (kleine, tiefliegende Muskulatur direkt an der Wirbelsäule) und globale Stabilisationsübungen (peripher liegende Muskulatur) trainiert.
Erfolge
Am Ende der Intensivtherapie hatte Yvonne schon eine viel bessere Rumpfkontrolle und Rumpfmuskelkraft. Sie hatte sogar Muskelkater im Bauch und Rumpf, das bedeutet auch das Yvonnes Muskeln sehr aktiv in der Therapie eingesetzt waren. Zudem konnte sie so gut mit den Beinen mitmachen, sodass sie auch in der Oberschenkelmuskulatur Muskelkater hatte.
Am Ende der Intensivtherapie konnte Yvonne auch von einer Höhe von 60 Zentimeter an der Sprossenwand aufstehen.

Die Intensivtherapie für Yvonne wurde dank einer großzügigen Spende des Vereins „freiraum-europa“ ermöglicht.
Lea
Lea ist 19 Jahre alt und hatte vor 3 Jahren eine Hirnblutung und in Folge eine Hemiparese links. In den letzten 3 Jahren seit dem Schlaganfall hat sie unermüdlich trainiert und sich vieles wieder erlernt. Sie spielt wieder Tennis, kann rennen und studiert. Lea ist hochmotiviert ihre Situation zu verbessern, sie übt und übt und übt und kennt kein Stopp.
Einschränkungen
Seit dem Schlaganfall ist Leas linke Körperhälfte eingeschränkt. Vor allem die Feinmotorik und die Kraft im linken Arm sind noch nicht gleich ausgeprägt wie auf der rechten Seite. Zudem ist der linke Arm langsamer, weshalb es sie Anstrengung kostet den Arm im Alltag einzusetzen.
Beim linken Bein ist es ähnlich. Die Kraft ist im Vergleich zum rechten Bein reduziert, das sich im Gangbild durch leichte Ausweichbewegungen bemerkbar macht. Auch ist das Gleichgewicht noch nicht gleich wie auf der nicht betroffenen Seite.
Therapieziele
- Schneller greifen können
- Während des Tennisspielens mit der linken Hand zielen, während der rechte Arm die Vorhand schlägt
Therapie
- Training an der Kletterwand: zur Verbesserung der Armkoordination und der Kraft des linken Armes in diversen Höhen sowie diverse Hand und Unterarmstellungen auf verschiedenen Höhen
- Funktionelles Training: diverse Objekte auf verschiedenen Höhen greifen und transportieren, auch unter Zeitdruck
- Pablo: mit dem Pablo-Sensor wurde spielerisch die Kraftausdauer des linken Armes verbessert. Konkret konnte hier das Zielen auf den Ball trainiert werden.
- Amadeo: diverse Griffe in verschiedenen Unterarmpositionen in verschiedenen Geschwindigkeiten üben
- Diego: Kraftausdauertraining des linken Armes und währenddessen verschiedene Objekte in der Hand stabilisieren und das Zielen üben
- Krafttraining für Arme und Rumpf: Übungen auf der Matte
Erfolge
- Die Fingergeschwindigkeit hat sich in 2 Wochen deutlich verbessert. Sie konnte die Anzahl der Steinchen fast verdoppeln. Beginn: 13 Blöcke Ende: 24 Blöcke
- Das Ziel: auf den Ball Zielen während des Tennisspiels konnte im Therapiesetting erreicht werden.
- Fugl-Meyer-Test: Wird eingesetzt um den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen, die motorische Erholung zu beschreiben und die Behandlung zu planen und zu beurteilen.
Beginn: 39/66 Ende: 46/66

Die Intensivtherapie für Lea wurde dank einer großzügigen Spende des Vereins „freiraum-europa“ ermöglicht.
Alle Berichte der Kinder & Jugendlichen zeigen, dass die Kombination aus Bewegungs-Intensität, Spaß und spezialisierte Physiotherapeut:innen die besten Rahmenbedingungen schaffen, um Bewegungen wiederzuerlangen und Fortschritte zu erzielen.