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AutorenbildJulia Pechmann

Hightech-Bewegungstherapie bei ICP

Alexander leidet nach einer Gehirnblutung als Baby an kognitiven und motorischen Beeinträchtigungen. Eine 11-tägige Intensivtherapie förderte Bein- und Rumpfaktivität und seine körperliche Wahrnehmung.


Der kleine Alexander hatte keinen guten Start ins Leben. Drei Monate nach seiner Geburt erlitt er eine Gehirnblutung. Seitdem muss Alexander mit kognitiven und körperlichen bzw. motorischen Beeinträchtigungen leben. Bewegungstherapie hilft Alexander die hohen Muskelspannungen seines Körpers zu lösen und seine Gang- und Gleichgewichtsproblematik zu verbessern.


Im Jänner hat Alexander eine 11-tägige Intensivtherapie in unserem Therapiezentrum durchgeführt. Er wurde jeweils eine Stunde am Vormittag und eine Stunde am Nachmittag therapiert.


Gehen lernen mit dem Roboter

Alexander trainiert mit dem Therapiegerät "Perpedes"
Alexander trainiert mit dem Therapiegerät "Perpedes"

In der Therapie wird das Gehen mit unserem Gangtrainer Perpedes trainiert, wobei hier vor allem die Aufrichtung des Rumpfes und die Reduktion der Überstreckung der Beine im Fokus stand.


Als Alexander das erste Mal ins Therapiezentrum HOME4MOTION kam, wurde er davor noch nie vertikal aufgerichtet. Somit war der Gangtrainer sehr ungewohnt für ihn und er konnte maximal zehn Minuten damit gehen. Sein Gesundheitszustand verbesserte sich aber so, dass er am Ende der Intensivtherapie schon ganze 60 Minuten im Gangtrainer gehen konnte. Dabei konnte er sein rechtes Knie schon aktiver mitstrecken. Sein linkes Knie ist nach wie vor in einer Überstreckung, jedoch kann es durch fachmännische Handgriffe unserer Physiotherapeuten:innen gebeugt werden. Dies war zu Beginn der Therapie nahezu unmöglich. Aber nicht nur das: auch Alexanders Rumpfaufrichtung hat sich verbessert. Gelegentlich ist sein Rumpf noch nach rechts gerichtet, aber hauptsächlich schafft er es seinen Oberkörper aufrecht zu halten.


Kombination bringt Erfolge

Neben unserer computer- und robotikgestützten Therapie, wurde in unserem Therapiezentrum auch konventionelle Physiotherapie durchgeführt. Der Fokus lag hier auf der Verbesserung von Alexanders Stehfähigkeit, sowie „freies Gehen“ mit Unterstützung und auch die Wahrnehmungsförderung der rechten Körperhälfte und seiner rechten Handaktivität. Die Kombination aus der Therapie mit unseren Gangtrainern und der konventionellen Physiotherapie ermöglichte es, dass Alexander, mit kleiner Hilfe am rechten Knie und wenn er sich vorne an einer Bank abstützen kann, einige Minuten stehen kann. Ein großer Erfolg für den kleinen Alexander. Auch beim „freien Gehen“, konnte Alexander super Fortschritte erzielen. Mit Hilfe zweier Personen, wobei eine Person seinen Rumpf hält und die zweite Person bei der Beinführung assistiert, konnte Alexander circa 10 Meter am Stück gehen.


Bessere Beinaktivität und Wahrnehmung

Mithilfe unserer computer- und robotikgestützten Therapiegeräte, konventioneller Physiotherapie und abwechslungsreichen Übungen, erreichen wir gerade bei Kindern eine hohe Aufmerksamkeit und bewusster ausgeführten Bewegungen. Obwohl Alexander sich manchmal schwer beruhigen lässt, kann durch Ablenkung von Musik oder Spielzeug und seiner Mama ablenken und die Therapie fortsetzen.


Die 11-tägige Intensivtherapie war wichtig für Alexander, da er nun bessere Aktivität in Beinen und Rumpf erreicht und sich die Wahrnehmung der rechten Seite verbessert hat. Auch subjektiv berichtet seine Mama von Verbesserungen. Zu Hause hat er sein rechtes Bein und seinen rechten Arm das erste Mal bewusst wahrgenommen, indem er es beim Spielen mit der linken Hand berührte. Das nächste Ziel für Alexanders Mama ist das Erlernen vom freien Sitzen. Weitere Therapien, um die Muskelaktivität und die Wahrnehmung der rechten Körperseite zu fördern, bringen die nötigen Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen.

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